Bruno

ein gemeinsamer kampf in ein neues leben

Dies ist die Geschichte von Bruno, dem fast verhungerten, ungarischen Kampfmeerschweinchen.

Bruno war Zeit seines Lebens ein Kettenhund, der gelernt hatte... NIX!! Außer, alle Vierbeiner zu verbellen, die ihm zu Nahe kamen. 

Als wir uns für „Running Dogs“ entschieden haben, waren wir bereits so weit, dass wir uns nicht mal mehr in die Nähe von anderen Hunden getraut haben. Jeder Gassigang war ein Drama und eine nervliche Zerreissprobe. Ein dauerndes Versteckspiel.

So entschieden wir uns für Silvias Hundeschule. Da wusste noch niemand, was Bruno für eine Herausforderung für alle Beteiligten werden sollte.

Dann kam der Tag. Silvia bestellte uns auf den Platz. Wir also – Wunder erwartend! - auf dem Hundeplatz.

Bruno zeigte sich von einer Seite, die selbst wir so noch nicht kannten. Er drehte völlig durch!!! Ok, Wunder gingen nicht in Erfüllung und Silvia schickte uns nach ca. 5 Minuten wider heim, mit den Worten: „Hausbesuch, Einzeltraining“! Wir waren erleichtert, wir hatten ja eher mit dem Wort „Einschläfern“ gerechnet. ;-) 

Es folgten Hausbesuche und später gefühlte 3.000 Runden im Kreis gehen, mit einer kläffenden, unverträglichen, an der Leine zerrenden Bestie. Ein gebrochener Finger war dann die Spitze des Eisbergs.

Aber Silvia wusste wie man Bruno kriegen konnte. Sie hat uns unermüdlich motiviert und gestärkt. Ich hatte bis dahin bereits gefühlte 300 Liter Tränen vergossen und 100 Mal überlegt Bruno wieder wegzugeben. Jetzt hieß es durchhalten. Dann kam der Tag, als es Klick gemacht hat, Bruno hatte verstanden. Nein, ich irrte mich, nicht Bruno, sondern ich hatte plötzlich verstanden. Und zwar Brunos persönliches Potenzial zu sehen und zu nutzen. Er brauchte eine klare Führung um zu wissen, dass sein altes Verhalten nicht mehr nötig und auch nicht mehr erwünscht war. 

Nun war es soweit, der Tag an dem Bruno nun mit anderen Hunden frei laufen sollte, rückte immer näher. Silvia startete einen Aufruf, an alle mit Mut und sicherem, sozialem Hund. An dieser Stelle geht mein Dank auch an die anderen Mensch-Hund Teams, die immer verständnisvoll waren, uns zugehört haben und sich über jeden noch so kleinen Erfolg von Bruno mit uns gefreut haben.

Es war soweit, nun sollte sich zeigen, wie sich Bruno im Freilauf verhält. Alle waren aufgeregt und gespannt. Ich musste mir das Ganze aus sicherer Entfernung anschauen, weil meine Aufregung zu groß war und Bruno dadurch nicht beeinflusst werden sollte. Aber Bruno verhielt sich wie von Silvia erwartet gut. Er lief los und so richtig interessierte er sich garnicht für die anderen Hunde. Mir kamen mal wieder die Tränen, aber diesmal vor Rührung. Endlich konnte er mit den Artgenossen über den Platz laufen.

Von da an konnte Bruno immer mehr am eigentlichen Geschehen teilnehmen. Keine Runden mehr alleine um die anderen Hunde herum, sondern mitten drin im Kreis. Von nun an lernte er schnell. Wir wuchsen immer mehr zusammen. Ich bin neben Bruno gewachsen und habe gelernt, ihm ein verlässlicher Partner zu sein. Wir sind ein Team geworden.

Bruno ist nun seit Mai 2014 bei „Running Dogs“ dabei, und das 4 Mal die Woche. Mit der richtigen Trainerin, Anleitung, Konsequenz und Ausdauer hat auch ein Hund aus solchen schlimmen Verhältnissen die Chance resozialisiert zu werden.

Zu Anfang trug Bruno immer einen Maulkorb, später dann eine Maulschlaufe und heute ist er schon so friedlich, dass er bereits ohne alles, also wie ein „normaler“ Hund auf dem Platz rumlaufen darf. Das haben wir uns sehr hart erarbeitet.

Mittlerweile fordert Bruno junge Hunde sogar zum Spielen auf. Dies hätte vor knapp einem Jahr noch niemand geglaubt. Er fühlt sich sichtlich wohl im Kreise seiner Artgenossen. 

Auf Spaziergängen brauchen wir uns nicht mehr zu verstecken. Bruno verhält sich sozial anderen Hunden gegenüber. Endlich machen Aktivitäten mit unseren Hunden wieder Spaß und wir sind entspannt. Sogar so, dass ich das Rauchen aufgeben konnte, was ich durch Brunos Einzug in unsere Familie wieder anfing.Unsere nächste Herausforderung wird die BH sein, die wir voraussichtlich schon im Herbst dieses Jahres in Angriff nehmen werden.

Dank Silvia, die Bruno eine Chance gegeben hat, und ihren erfolgreichen Trainingseinheiten, habe ich mehr Selbstsicherheit im Umgang mit Bruno erlernt. Mein Vertrauen zu Bruno ist gewachsen, was nicht nur ihm das Leben außerhalb des Platzes ungemein erleichtert, sondern auch mir.

Wir sind Silvia sehr dankbar für ihr Engagement, ihre Professionalität und ihre unermüdliche Hartnäckigkeit nicht aufzugeben. 

 

Und wenn ich dachte es geht nicht mehr, kam irgendwo die Silvia her und machte mir Mut weiterzumachen.

Liebe Silvia, ohne deine Hilfe hätte Bruno es nicht geschafft. DANKE!!

Wir freuen uns auf viele weitere wunderbare, lustige und erfolgreiche Stunden auf dem Platz und viele wundervolle Jahre zusammen mit dem ungarischen Kampfmeerschweinchen.

 

Deine Bea, Pierre, Ayla & Bruno, das Kampfmeerschweinchen